Der Kölner Arzt Dr. med. Christoph Roggendorf hat im Jahr 2000 eine vergleichende wissenschaftliche Betrachtung von Jin Shin Jyutsu und der Akupunktur geschrieben. In seiner Dissertationsschrift vermutet er, dass die mündlich überlieferten Grundlagen von Jin Shin Jyutsu der Akupunktur als Basis dienten.
Jin Shin Jyutsu gleicht das Energiesystem auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene aus und stärkt die uns innewohnende Selbstheilungskraft.
Die Behandlung beruht auf der Vorstellung, dass sich auf jeder Körperseite, links- und rechtsseitig, 26 Energiepunkte, sog. "Sicherheitsschlösser" gibt, die sich öffnen oder verschließen können.
Bei länger anhaltendem Stress blockieren diese "Schaltzentralen" und die Energieströme können nicht mehr frei fließen. Dies schwächt unsere Lebenskraft.
Die Folge können körperliche Beschwerden, wie z.B. Nacken- und Rückenschmerzen, Migräne oder Tinnitus sein bis hin zu schwerwie-genden akuten oder chronischen Erkrankungen. Auch stressbedingte seelische Krisen, wie Burn Out oder Depressionen zeigen sich bei vielen Menschen in unserer immer hektischer werdenden, leistungs-orientierten modernen Gesellschaft.
Um den Energiefluss wieder zu harmonisieren, werden im Jin Shin Jyutsu , ähnlich wie bei der Akupunktur, bestimmte Kombinationen der Energieschlösser gehalten, indem man die Fingerspitzen auf die Energiepunkte (oberhalb der Kleidung) hält. Dies nennt man "Strömen".
Für die Zeit zwischen den Behandlungen erhält der Klient ein individuelles Programm für die Selbstbehandlung.
Das Fingerhalten als Basisanwendung
In jedem unserer Finger beginnen und enden mehrere Energie-ströme, die mit dem gesamten Körper verbunden sind. Viele Menschen halten in Situationen, in denen sie angespannt oder ängstlich sind, intuitiv ihre Hände oder Finger, um sich zu beruhigen. Dies ist eine alte, zumeist unbewusste Weisheit, die im Menschen tief verborgen liegt. Durch das Halten der Finger wird der ganze Körper harmonisiert. Dazu hält man mit der einen Hand die Finger der anderen Hand, einen Finger nach dem anderen.
Das Fingerhalten können wir im Sitzen, Liegen oder Stehen praktizieren. Täglich angewandt, kann es sowohl sämtliche Organfunktionen stärken als auch auf der seelischen Ebene unsere festgefahrenen Einstellungen und Denkmuster lösen.Jin Shin Jyutsu gibt es fünf Einstellungen, die jeweils bestimmten Fingern und Organen zuzuordnen sind:
Daumen: Einstellung: Sorge, Grübeln. Organe: Magen/Milz
Zeigefinger: Einstellung: Angst. Organe: Niere/Blase
Mittelfinger: Einstellung: Wut, Ärger. Organe: Leber/ Gallenblase
Ringfinger: Einstellung: Trauer, Kummer.Organe: Lunge, Dickdarm
kleiner Finger: Einstellung: Bemühung,Verstellung. Organe: Herz, Dünndarm.
Jin Shin Jyutsu ergänzt herkömmliche Heilmethoden, ersetzt jedoch nicht den Arztbesuch.